
Innocence Month 2025: Unser Aktionsmonat gegen Fehlurteile
Anlässlich des Wrongful Conviction Day 2025 veranstalten wir einen ganzen Innocence Month
In Deutschland fehlen bislang verlässliche Zahlen über die Häufigkeit von Fehlurteilen. Eines ist jedoch sicher: Wer unschuldig verurteilt wird, verliert häufig die Freiheit, Arbeit und gesellschaftlichen Halt. Wiederaufnahmeverfahren dagegen sind teuer, rechtlich komplex und in der Praxis nur selten erfolgreich.
Genau hier setzt das Innocence Project Deutschland an: Wir prüfen potenzielle Wiederaufnahmefälle, ermöglichen unabhängige Sachverständigengutachten und begleiten Betroffene Schritt für Schritt. Gleichzeitig decken wir die Ursachen von Fehlurteilen auf und setzen uns dafür ein, dass die Justiz aus ihren Fehlern lernt – durch Forschung, Fortbildungen und Aufklärungsarbeit.
Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit, Fehlerquellen im Strafverfahren sowie die Praxis von Wiederaufnahmeverfahren.
Stellen Sie sich vor, Sie verbringen Jahre hinter Gittern – für eine Tat, die Sie nicht begangen haben. Genau das ist Manfred Genditzki passiert. Obwohl er unschuldig war, wurde er wegen Mordes verurteilt und saß mehr als 13 Jahre im Gefängnis.
„Das vergisst man nie. Wenn du lebenslang verurteilt wirst, ist es, als würde jemand das Licht ausschalten." Manfred Genditzki über den Moment seiner Verurteilung
Erst nach unermüdlicher Arbeit seiner Anwältin Regina Rick wurde er 2023 freigesprochen. Auch wir vom Innocence Project Deutschland haben den Fall begleitet. Er prägt unsere Arbeit bis heute. Erfahren Sie hier mehr.
Das Innocence Project Deutschland wurde unter anderem auf Initiative von Stefan König gegründet. Ausgangspunkt war die Erfahrung aus vielen Jahren Strafverteidigung: Die Überzeugung, dass Menschen – auch eigene Mandant:innen – zu Unrecht verurteilt werden und eine Korrektur nur schwer zu erreichen ist. Unser Vorbild sind die Innocence Projects in den USA, die seit 1992 systematisch gegen Fehlurteile arbeiten und die Rechtskultur dort nachhaltig geprägt haben.
Unser Antrieb ist klar: Der Anspruch auf Gerechtigkeit muss durchsetzbar sein.