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Innocence Month 2025: Unser Aktionsmonat gegen Fehlurteile

Anlässlich des Wrongful Conviction Day 2025 veranstalten wir einen ganzen Innocence Month

Veröffentlicht am 22. September 2025
von Laura Farina Diederichs
vor einem rot-blauen Hintergrund stehen in weißer Schrift die Worte "12th annual international Wrongful Conviction Day October 2025"

Am 2. Oktober ist der internationale Wrongful Conviction Day – ein Tag, der weltweit auf das Unrecht von Fehlurteilen aufmerksam macht. Wer unschuldig verurteilt wird, verliert oft Jahre oder gar Jahrzehnte seiner Freiheit. Denn entgegen der geläufigen Annahme kommen falsche Verurteilungen auch in Deutschland vor.

Wir vom Innocence Project Deutschland nehmen diesen Tag zum Anlass, um den gesamten Oktober zum Innocence Month zu machen. Vier Wochen lang setzen wir ein Zeichen gegen Fehlurteile und für eine dringend notwendige Reformkultur.

Die Folgen eines Fehlurteils

Menschen, die unschuldig im Gefängnis sitzen, verlieren nicht nur wertvolle Jahre, sondern oft auch Arbeit, Wohnung, ihr soziales Umfeld – manchmal sogar das Vertrauen der eigenen Familie. Sie verpassen entscheidende Momente: die Geburt ihrer Kinder, den Abschied von Angehörigen.

In der Haft selbst sind sie zusätzlich Belastungen ausgesetzt: fehlende therapeutische Angebote, Isolation, Misstrauen und die ständige Konfrontation mit einem Verbrechen, das sie nicht begangen haben. Viele leiden unter schweren psychischen Folgen, die sie auch nach einer Freilassung ihr Leben lang begleiten.

Doch das Unrecht betrifft nicht nur die Falschverurteilten. Während sie ihre Strafe absitzen, bleibt die:der eigentliche Täter:in frei und kann unter Umständen weitere Taten begehen. Fehlurteile sind deshalb nicht nur eine Tragödie für Einzelne, sondern ein Risiko für die gesamte Gesellschaft. 

Was im Innocence Month passiert

  • Große Social-Media-Kampagnen: Wir erzählen die Geschichten hinter den Akten, teilen Fakten über Fehlurteile und geben Betroffenen eine Stimme.
  • Öffentlichkeitsarbeit in Presse, Radio, Podcasts und Fernsehen: Fehlurteile sollen nicht länger ein Randthema bleiben.
  • Fortbildung mit RA Prof. Dr. Olaf Hohmann: Eine praxisnahe Schulung für Jurist:innen zur Vorbereitung und Begründung von Wiederaufnahmeanträgen.
  • Große Podiumsdiskussion am 28. Oktober 2025: Mit RA Prof. Dr. Stefan König, Prof. Dr. Johannes Kaspar, RAin Regina Rick, StA Dr. Simon Pschorr, moderiert von Gregor Gysi sowie einer weiteren Person aus der Justiz (tba). Gemeinsam diskutieren wir, wie Deutschland besser mit Fehlurteilen umgehen kann und welche Reformen überfällig sind.

Warum dieser Monat wichtig ist

Fehlurteile existieren auch in Deutschland. Jede:r kann betroffen sein. Unser Ziel ist es, Bewusstsein zu schaffen, Wissen zu teilen und konkrete Veränderungen in der Wiederaufnahmepraxis und im Justizsystem anzustoßen.

Der Innocence Month ist unser Forum – gemeinsam mit Betroffenen, Jurist:innen, Journalist:innen und allen, die für Gerechtigkeit eintreten.

Jetzt mitmachen:
Folgen, teilen, mitgestalten – für ein faires und transparentes Strafverfahren.

Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit, Fehler­quellen im Straf­verfahren sowie die Praxis von Wieder­aufnahmeverfahren.