Peter-Raue-Preis 2025 für das Innocence Project Deutschland
Das Innocence Project Deutschland wurde mit dem Peter-Raue-Preis 2025 ausgezeichnet. Die Kanzlei Raue würdigt damit unser Engagement für zu Unrecht verurteilte Menschen und für eine stärkere Fehlerkultur im Rechtsstaat. Die Laudatio betonte die Bedeutung, Fehlurteile sichtbar zu machen und Betroffene nicht allein zu lassen. Die Auszeichnung ist Anerkennung und Ansporn zugleich.

Wir sind mit dem Peter-Raue-Preis 2025 ausgezeichnet worden. Die mit 10.000 Euro dotierte Ehrung wird seit 2021 von der Wirtschaftskanzlei Raue an Personen und Initiativen vergeben, die sich in besonderer Weise sozial, bürgerschaftlich oder kulturell engagieren.
Die Kanzlei Raue knüpft mit dem Preis an das Wirken seines Namensgebers Prof. Dr. Peter Raue an, der als Anwalt, Bürger und Förderer der Künste über Jahrzehnte Verantwortung übernommen hat.
Wir freuen uns sehr über die besondere Auszeicnung
Warum das Innocence Project Deutschland ausgezeichnet wurde
In seiner Laudatio hob Rechtsanwalt Dr. Peter Hertel hervor, dass Fehlurteile ein unterschätztes und oft tabuisiertes Problem des Rechtsstaats sind. Rechtskraft schaffe zwar Rechtsfrieden, nehme aber in Kauf, dass Fehlentscheidungen bestehen bleiben.
Er betonte:
Der Zweifler gilt innerhalb der Justiz schnell als Nestbeschmutzer. Dabei ist es die Krönung des Rechtsstaats, sich auch korrigieren zu können. Das Eingeständnis eines Fehlers stärkt den Rechtsstaat, weil jedes korrigierte Fehlurteil der Gerechtigkeit näher kommt.
Das Innocence Project Deutschland lege mit seiner Arbeit den Finger in die Wunde, gebe Betroffenen Hoffnung und fordere eine echte Fehlerkultur ein. Hertel würdigte zudem den Mut, sich einem „unlösbaren Problem“ zu stellen.
Worte aus unserem Projekt
Stefan König, 1. Vorsitzender des Innocence Project Deutschland, knüpfte in seiner Rede an Gedanken von Peter Raue an, insbesondere an dessen vertiefte Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld zwischen Rechtskraft und Gerechtigkeit. Stefan König betonte, dass wer unschuldig verurteilt wurde, genau zwischen diesen Polen stehe und auf erhebliche Widerstände treffe, wenn das Verfahren wiederaufgenommen werden soll geöffnet werden soll.
Er betonte die Bedeutung der Auszeichnung für die oft langwierige Arbeit an Wiederaufnahmeverfahren und die wichtige Rolle der vielen Studierenden, die das Projekt unterstützen.
Ein Moment der Wertschätzung
Auch Prof. Dr. Peter Raue selbst richtete bewegte Worte an die Anwesenden und würdigte das Engagement für Gerechtigkeit.
Ein Preis, der Mut macht
Der Peter-Raue-Preis ist Anerkennung und Ermutigung zugleich:
für die Betroffenen, deren Fälle geprüft werden,
für alle Beteiligten, die an langwierigen Verfahren arbeiten,
und für die Idee, dass der Rechtsstaat stärker wird, wenn er bereit ist, Fehler zu korrigieren.